Die beiden Sentinel-2-Produkte L1C und L2A der ESA werden seit 25. Januar 2022 mit einem Korrekturfaktor von 1000 (entspricht 10 %) ausgeliefert. Dieser muss vorher abgezogen werden von allen Bändern, bevor man spektrale Analysen macht.

Dies geht aus diesem Link hervor, der die Processing Baseline für die Produkte zeigt.
Die ESA beschreibt den Sachverhalt in derprocessing baseline 4.00:


Provision of negative radiometric values (implementing an offset): the dynamic range will be shifted by a band-dependent constant, i.e. BOA_ADD_OFFSET. From the user’s point of view, the L2A Surface Reflectance (L2A SR) shall be retrieved from the output radiometry as follows:

  1. Digital Number DN=0 remains the “NO_DATA” value.
  2. For a given DN in [1;2^15-1] (Anmerkung Autor: Wertebereich von unsigned interger 16 = unint16) , the L2A Surface Reflectance (SR) value will be: L2A_SRi = (L2A_DNi + BOA_ADD_OFFSETi ) / QUANTIFICATION_VALUEi

Derzeit soll die processing baseline 5.00 umgesetzt werden, vor allem rückwirkend für alle Daten vor Dezember 2021, welche neben dem
Korrekturfaktor auch weitere Verbesserungen (bspw. COP-DEM 30m) umsetzt.
Das bedeutet, das zukünftig auch für die historischen Daten der Korrekturfaktor von 1000 auf die Spektren angewendet werden muss.
Stand heute (29.08.2023) wurden 2021 komplett reprozessiert und große Teile von 2020.
Infos dazu hier.

Für die Übergangszeit ist es wichtig, bei der Nutzung der Daten in den Metadaten die processor version oder processing baseline abzufragen.

Neu aufgenommene Daten werden sogar mit processing baseline 5.09 korrigiert.

Auch bei CODE-DE hat die Aktualisierung begonnen. So kann man für Dezember 2021 schon Daten mit processing baseline 5.00 herunterladen und muss da den Korrekturfaktor berücksichtigen.

Sollten meine Ausführungen Fehler beinhalten, bitte ich das hier entsprechend anzumerken.